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Schüchterner Darm auf öffentlichen Toiletten

Ein schüchterner Darm kann die Freiheit eines Menschen sehr stark beeinflussen. Ein schüchterner Darm begrenzt die Freiheit zu reisen, wann und wohin man möchte, er beeinflusst sowohl die berufliche Karriere als auch das gesamte persönliche und besonders das intime Privatleben.


Ein schüchterner Darm reduziert die Lebensqualität auf so vielen Ebenen! So bek(n)ackt sich das auch anhören mag - aber du kannst aus deinem schüchternen Darm einen mutigen machen.


Ich zeige dir in diesem Beitrag, wie dir das gelingen wird! 💪⤵️


Schüchterner Darm

Das erwartet dich in diesem Blogbeitrag:



Zuallererst möchte ich dir erklären, was es bedeutet, unter einem schüchternen Darm zu leiden - vielleicht wusstest du bisher ja gar nicht, dass auch du davon betroffen bist und weiter möchte ich dir erklären, wie es dazu kommen kann. Erst wenn wir verstehen, worin der Ursprung dieser Schwierigkeit liegt, können wir entsprechende Aktionen anstoßen, die uns helfen, aus dem schüchternen einen mutigen Darm zu machen. 


#1 🫣 Was bedeutet schüchterner Darm?


Hände hoch, wer sich beim großen Geschäft beeilt, um den Schein zu wecken, man wäre nur pinkeln gewesen? Oder kennst du diesen unangenehmen Moment, wenn du auf eine öffentliche Toilette gehst, jemand ca. 4 Millimeter neben dir in der nächsten Kabine sitzt und absolute Stille herrscht?


Ich frage mich ja jedes Mal aufs Neue, was sich dabei gedacht wurde, als diese Toilettenkabinen mit Spalte zur Decke und zum Boden hin entworfen wurden? Was soll das?! Da könnte man gleich einen Vorhang aufhängen, der würde zumindest für mehr Gemütlichkeit sorgen.

schüchterner darm

Jedenfalls geschieht bei mir in diesen Situationen dann folgendes: NICHTS. Sämtlicher Bedarf aufs Klo zu müssen verschwindet einfach. Existiert nicht mehr. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein großes oder kleines Geschäft handelt - alles steht still.


Wenn es dann doch klappt, kann es hi und da dazu kommen, dass ein klitzekleines Pupsgeräusch ertönt. In meiner Wahrnehmung gleicht dieser Ton einer Flugzeuglandung direkt in der öffentlichen Toilette, für alle im Umkreis von 10 Kilometern anwesenden Personen wahrnehmbar.


Wenn das passiert, befinde ich mich kurz vor einem Ohnmachtsanfall.

Da kann ich noch so sehr versuchen, mit einem gekünstelten Huster den Mini-Pups nachzuahmen, voller Hoffnung, man könnte meinen, es handelte sich nicht um einen unkontrollierten Pups sondern um einen Hustenanfall.

Alles klar. Ein Huster, der klingt wie ein Pups – na Prost Mahlzeit. 😝


Obwohl ich ganz offen über Pupsen, Kacken, Durchfall und Co. blogge und rede, hakt es an dieser Stelle noch sehr bei mir. Und durch diese Hemmung kann es tatsächlich passieren und das gar nicht selten, dass ich einfach tagelang nicht wirklich auf die Toilette gehen KANN. Die Rede ist von Können!


Denn unter solchen Umständen fühle ich zwar, wie unangenehm mein Bauch immer weiter raussteht, aber ein Bedürfnis auf die Toilette zu gehen ist absolut nicht vorhanden.


Was geschieht da also zwischen Kopf und Darm, dass es immer wieder zu solchen Strapazen kommen muss?



#2 Deine Kakhemmung hat einen Namen!


Der Begriff „Parcopresis“ war mir bisher vollkommen unbekannt, er beschreibt aber genau dieses Phänomen des „Öffentlich nicht auf die Toilette gehen Könnens“.


„Parcopresis“ bedeutet „Shy Bowel“ also „Schüchterner Darm“ und bezieht sich auf das große Geschäft. Eine Hemmung des kleinen Geschäfts auf öffentlichen Toiletten wird als „Paruresis“, also „schüchterne Blase“ bezeichnet. 


„Dieses Problem kann auftreten, wenn es an Privatsphäre mangelt. Der Stuhlgang kann zur Qual werden, wenn jemand das Gefühl hat, dass sich andere Menschen in der Nähe befinden könnten. Menschen mit einem schüchternen Darm haben immer dann Angst davor, ihr großes Geschäft zu erledigen, wenn eine andere Person dabei zufällig mithören oder etwas riechen könnte. Diese Befürchtung erzeugt eine solche Hemmung, die es unmöglich macht, öffentliche Toiletten zu benutzen. Im Extremfall bleiben Menschen sogar zu Hause“

meint der Experte Professor Nick Haslam dazu. 


Okay, also irgendwie ist es ja schön zu wissen, dass man mit seinen Struggles nicht alleine ist und noch ein bisschen aufmunternder ist, wenn es für die Struggles sogar einen mehr oder weniger wissenschaftlichen Begriff gibt.


Es klingt ja definitiv cooler, wenn man statt: „Ich kann mal wieder nicht kacken“, sagen kann: „Ich leide unter Parcopresis.“ 😂


Wie auch immer wir es bezeichnen – die Tatsache, dass es unfassbar nervt, bleibt bestehen. Was können wir tun, um diesem Phänomen entgegenzuwirken bzw. woher kommt diese immense Hemmung bei manchen Menschen während andere einfach fröhlich drauf los legen?


#3 Die Ursache eines schüchternen Darms


Beim schüchternen Darm handelt es sich tatsächlich nicht um eine körperliche Beeinträchtigung. Es ist unser Kopf und die Emotionen wie Angst und Stress, welche ausschlaggebend für diese Struggles auf öffentlichen Toiletten sind. (Öffentliche Toilette bedeutet hier alle WC‘s außer jenes zu Hause).


Durch die Angst vor zu wenig Privatsphäre sowie den Stress, du dürftest dir nicht genug Zeit lassen am Klo - andere könnten dies als eigenartig empfinden - gerät dein Darm in einen Spasmus-Modus.


Dieser Modus hemmt ihn dabei sich zu entleeren, selbst, wenn der Drang aufs Klo zu müssen gerade noch sehr stark war. Wenn du davon betroffen bist, kennst du dieses Gefühl bestimmt. Es ist wie Feststecken zwischen der oft enormen Erwartung an den Darm, dass sich dieser jetzt doch bitte entleeren soll und der gleichzeitig emotionalen Abneigung, sich entsprechend „gehen zu lassen“.


Diese Momente auf der Toilette können sehr belastend und unbefriedigend sein und lösen wiederum Stress aus. Außerdem empfinden wir eine Art „ausgeliefert“ sein. Unser Darm unterliegt anscheinend nicht unserer Kontrolle und entspricht nicht unseren Erwartungen. Dies wirkt einer gesunden Beziehung zum Darm sowie zum gesamten Körper leider stark entgegen.


Zusammengefasst kann man also sagen, dass…


👀 die Angst vor fehlender Privatsphäre,

😖 die unangebrachte Erwartungshaltung dem Darmgegenüber (welche, auch wenn es blöd klingen mag, eine Art Performance-Druck auslöst) und

⏳ der Stress, sich nicht zu lange auf der Toilette aufzuhalten


zusammen unseren Darm zum Stillstand bringen.



verstopfung durch schüchternen darm


Wir lernen dadurch, dass es jedenfalls nicht nur an der Sitzposition auf der Toilette sowie der zugeführten Nahrung liegt, wenn der Darm im entscheidenden Moment streikt.


#4 🤫 Kakhemmung und Intimität


Ich persönlich kenne diese Situation zu gut, besonders vor intimen Momenten. Wenn ich mich schon den ganzen Tag schön fühle und sich ein entsprechendes sexuelles Verlangen bemerkbar macht, kann ich den Abend zu zweit kaum erwarten.


Je näher dann diese Goodtime kommt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass mein Darm anfängt zu zwicken. Warum genau jetzt? Habe ich mich dann immer gefragt. Heute weiß ich, dass es eben genau jener Umstand ist, dass ich meinen Fokus genau auf etwas richte, wovon ich wünsche, dass es nicht eintritt. Somit kreisen die Gedanken stets um etwas, was ich vermeiden möchte, aber wodurch ich das zu Vermeidende dann wohl irgendwie heraufbeschwöre.


Und so sitze ich am Abend dann da, mit einem kugelrunden Bauch und starte voller Erwartung auf die Toilette, damit ich dann eben wieder schön und sexy sein kann. Tja, da geht dann halt so gar nichts vonstatten.


Einerseits, weil ich es so sehr erwarte, dass der Darm sich entleert und gleichzeitig bin ich kurz vor einer sexuellen Interaktion auf einer Toilette außerhalb meines gewohnten Eigenheims und ein unkontrollierter Pups könnte jegliche sexuelle Fantasie im Keim ersticken (natürlich vollkommen übertrieben beschrieben, aber in dem Moment genau so empfunden).


Wenn ich nun das bereits gelernte aus dem Blogbeitrag zu verstehen beginne, wird mir klar, dass ich definitiv auch unter „Parcopresis“ leide.


Na gut, es handelt sich also um ein emotionales Problem, welches wir genauer unter die Lupe nehmen müssen, um es langfristig aus der Welt zu schaffen. Weil - ja, ich habe Good News - das ist möglich!


#5 🦹‍♀️ Mach deinen Darm mutig


‼️ Zuerst einmal eine klare Ansage, wie es NICHT funktioniert, dass dein Darm mutiger wird: Indem du einfach drauf los hoffst.


Die Hoffnung stirbt bekanntlich zwar zuletzt, aber so ganz alleine bewirkt sie dann doch nicht immer das, was wir uns wünschen. Es müssen von unserer Seite schon entsprechende Aktionen angestoßen werden, um Veränderungen zu bewirken.


Und vor allem müssen wir uns wieder daran erinnern, dass wir unserem Körper - in diesem expliziten Fall unserem Darm - nicht einfach so ausgeliefert sind. Wir haben die Verantwortung darüber, wie wir mit unserem Körper umgehen und können nur so entsprechende Resultate erwarten. 


Stell dir vor, du schaffst dir einen Hund an. 🐶 Du bist verantwortlich für das Tier und je mehr Freude du an der Erziehung und Versorgung hast, desto mehr Spaß macht euch die ganze Sache. Du sitzt nicht nur da und hoffst, dass der Hund eines Tages nicht mehr auf den Teppich pinkelt oder dass er sich hinsetzt, wenn du „Sitz!“, sagst. Du übst, hingebungsvoll und geduldig, so lange, bis es klappt.


Ob Hundeliebhaber oder nicht, wir sind uns bestimmt einig, dass es für dich sowie für das Tier einen Unterschied macht, ob du dich gerne mit dem Hund, dessen Wohl in deinen Händen liegt, beschäftigst oder ob du es machst, weil es sonst keiner tut.


Ähnlich verhält sich das mit deinem Darm bzw. mit deinem gesamten Körper.


Es macht einen enormen Unterschied, ob du es genießt, dich um dich selbst zu kümmern und zu erkennen, dass es keine Pflicht, sondern ein Privileg ist, dich mit dir und deinem Körper auseinanderzusetzen.

Vielen Menschen fehlt dieses Verantwortungsgefühl in Bezug auf den eigenen Körper. Sie essen auf Autopilot, sie bewegen sich, weil sie es müssen und der Toilettengang ist eine Qual.


‼️ Die Art und Weise, wie wir mit uns selbst umgehen, ist entscheidend darüber, was wir von unserem Körper im Gegenzug bekommen. Es liegt also auch an uns, wie wir den Toilettengang gestalten und welches Ergebnis wir im Return erhalten. ❤️


Was kannst du ab sofort tun, um deinen Darm beim Gang aufs öffentliche WC zu unterstützen?


🧘‍♀️ Erwarte kein explizites Ergebnis. Versuche deine Gedanken ziehen zu lassen. Denke an irgendetwas, aber nicht daran, jetzt auf „Teufel komm raus“ auf's Klo zu gehen.

💭 Hör auf zu glauben, irgendjemand würde sich Gedanken darüber machen, wie lange du am Klo bist. Und selbst dann, wenn es mal länger dauert, wird dich niemand darauf ansprechen, weil wir alle mal eine Weile am Häuschen verbringen. Das ist übrigens unser gutes Recht.


#6 ⏰ Warum ein zeitliches Limit dir und deinem Darm hilft


Du sollst dich zwar nicht unnötig stressen auf der Toilette, aber du sollst auch nicht ewig herumsitzen. Das Projekt „Klogang“ soll sowohl einen Anfang als auch ein Ende haben. Denn es darf auch einfach sein, dass es nicht klappt, groß auf die Toilette zu gehen.


So sollst du nach 10 - 12 Minuten ohne erfolgreicher Erleichterung sagen können, nope jetzt nicht. Und es dann einfach später wieder versuchen. Dadurch entkommst du diesem „Vielleicht geht‘s jetzt doch gleich oder jetzt oder jetzt?“ 


Es heißt zwar oft, dass man das Handy nicht mit auf die Toilette nehmen soll, aber ganz ehrlich? Wer tut das nicht? Und wenn wir es schon tun, dann nutzen wir das doch gleich zu unserem Vorteil.


Dadurch lenkst du einerseits deine Gedanken weg von der Tatsache, dass du gerade am Klo sitzt und du kannst dir sogar einen Timer stellen, der dich nach den entsprechenden Minuten daran erinnert, den Klogang nun zu beenden, sofern sich bis dahin nichts getan hat. Dann soll es nämlich gerade einfach nicht sein und das ist vollkommen in Ordnung so.


#7 🚽 Öffentlich Kaken kann man trainieren


Wenn es dir hilft, schreibe für zwei Wochen ein Tagebuch darüber, wie sich das Klogehen entwickelt. Alles, was wir neu lernen, muss geübt, überprüft, korrigiert und wiederholt werden. Nur so kann man Verbesserung herbeiführen und auch erkennen.


Das gilt beim Skifahren, bei einer neuen Sprache und eben auch beim Kaken auf öffentlichen Toiletten. Wir nennen das Kind einfach beim Namen! Kein Schnickschnack oder Herumgetue. It is what it is! 🤷🏻‍♀️


schüchterner darm

➡️ Hol dir hier dein kostenloses Kak-Tagebuch 📔 und verfolge in den nächsten 14 Tagen, ob dir die Tipps aus diesem Beitrag helfen, entspannter auf öffentliche Toiletten zu sein. 😊



schüchterner darm blogger



Disclaimer: Ich bin keine Ärztin! Bevor du eine SIBO-Diät, FODMAP-reduzierte Ernährung oder andere Therapie in Betracht ziehst, musst du mögliche organische Erkrankungen durch einen Facharzt abklären lassen! Diese Website dient nicht der Eigendiagnose und/oder als Anleitung zur Eigentherapie!





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